Beten ist menschlich. Seit der Mensch denken kann und um
Bischof Georg
sich selbst weiß, betet er.
Rund 150 Jugendliche haben das Experiment gewagt und sich die Zeit genommen, sich mit dem Thema „Beten“ zu beschäftigen.
Zu Beginn stand eine kleine Bestandsaufnahme: „Was ist Gebet für mich? Was bedeutet es mir und welche Möglichkeiten des Gebets gibt es überhaupt?“ So lauteten einige Fragen, mit denen sich die Jugendlichen auseinandergesetzt haben.
Der Hauptschwerpunkt des Projekts lag aber vor allem auf einem: Ausprobieren! So hatten alle Teilnehmer*innen Zeit, an den 8 Stationen die unterschiedlichsten Gebetsformen zu erkunden und selbst auszuprobieren.
Die Oase
Viele Menschen erzählen, dass sie Gott in der Natur besonders nahe sein können. In der Natur kann man Alltagsstress und Großstadttrubel hinter sich lassen, man bekommt den Kopf frei und hat Zeit, sich auf andere Dinge zu konzentrieren: Auf die Umwelt, auf sich selbst und auch auf Gott.
Die Anbetung
Meditation bedeutet: zur inneren Mitte finden. Damit das gelingt ist es wichtig, die eigene Wahrnehmung und Aufmerksamkeit an einem Punkt zu sammeln und sich nicht ablenken zu lassen. Und es ist wichtig, sich dafür Zeit zu nehmen. Du sitzt so, dass du die Monstranz auf dem Altar im Blick hast. Die Monstranz enthält ein Stück vom Brot des Lebens, das im Gottesdienst geweiht wurde. Im Blick auf Gottes Gegenwart im Heiligen Brot und im Rhythmus deines Atems hälst du inne. Du lässt dich in diesem Gebet einfach fallen. Du wirst feststellen, dass du dabei immer ruhiger wirst und immer mehr zu dir kommst. Und du kannst gewiss sein: In der Stille Gott spricht dir ins Herz hinein.
Das Labyrinth
Das Labyrinth ist ein uraltes Symbol. Menschen früherer Zeiten haben dem Labyrinth magische Kraft zugesprochen. In alten Kathedralen Frankreichs findet man häufig ein großes Labyrinth auf den Boden der Kirche gemalt. Das Labyrinth hat eine tiefe religiöse Bedeutung. Ein Labyrinth ist kein Irrgarten. Wer ins Labyrinth geht, kommt immer in der Mitte an. Allerdings nicht direkt, sondern auf Umwegen.
Fürbitten
Das Fenster öffnet den Blick auf den Himmel, den Ort, wo Gott ist. Ein Gebet an das Fenster schreiben bedeutet, es Gott anzuvertrauen. „Fürbitte“ heißt: für jemand beten. Im Psalm heißt es „Wie Weihrauch steige mein Gebet zu dir auf“. Das Einlegen von Weihrauch ist ein Ritual, das dein persönliches Gebet ergänzen kann: Zusammen mit dem heiligen Rauch lässt du dein Gebet zum Himmel aufsteigen.
Mein Gebetsschatz

Beten ist keine Kunst. Jeder kann es. Ganz einfache Worte genügen. Versuche einmal, selbst ein Gebet zu formulieren – ganz allgemein oder ganz persönlich. Es ist nicht schwer. Vielleicht kann dich ja auch das eine oder andere Gebet im „Gebetsschatz“ inspirieren.
Der Rosenkranz
Ein Rosenkranz ist eine Gebetskette, die für das Rosenkranzgebet verwendet wird. Es gibt sehr viele Varianten, in denen ein Rosenkranz gebetet werden kann. In der häufigsten Form werden eine regelmäßge Abfolge aus einem Vaterunser und je zehn Ave Maria mit dem Leben, dem Sterben und der Auferstehung von Jesus verbunden. Das Rosenkranzgebet ist eine der am weitest verbreiteten katholischen Andachtsformen.
Das Licht einer Kerze
Gesänge aus Taizé
Der Heilige Augustinus hat mal gesagt: "Wer singt, betet doppelt!". Mit Hilfe von Musik und Gesang, können Gebete eine ganz neue Dimension erlangen Die Magie von Musik liegt darin, dass sie Dinge, die wir nur schwer in Worte fassen können ausdrücken kann. Manchmal sind wir davon so berührt, dass wir sogar eine Gänsehaut bekommen, wenn bestimmte Akkorde und Melodien erklingen. Besonders eindrucksvoll kann man das erleben, wenn man gemeinsam Musik macht.
Als gemeinsamer Abschluss wurde ein weiteres Experiment durchgeführt: Alle Teilnehmer*innen waren eingeladen, ein persönliches Gebetsanliegen auf einer Karte zu formulieren, die anschließend in eine Truhe geworfen wurden. Danach durften alle die Karte eines anderen Menschen ziehen, um für diesen Menschen und sein Anliegen zu beten. Dabei wurden Kerzen entzündet. Das Gebetskärtchen haben alle mit nach Hause genommen, um auch nach dem Besuch bei JONA, hin und wieder mal an den Menschen zu denken und für ihn zu beten.